Stadtgeschichte
Die Geschichte der Stadt Pinneberg reicht viele Jahrhunderte zurück und spiegelt in eindrucksvoller Weise die Entwicklung Norddeutschlands zwischen ländlicher Tradition, territorialen Umbrüchen und städtischem Wachstum wider.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Pinneberg im Jahr 1351 als Sitz einer kleinen Burg der Schauenburger Grafen, die über Holstein herrschten. Diese Burg Pinneberg, gelegen an der heutigen Mühlenstraße, war über Jahrhunderte hinweg der Mittelpunkt des Ortes. Um sie herum entwickelte sich eine kleine Ansiedlung von Handwerkern, Kaufleuten und Bauern. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Pinneberg zu einem Verwaltungsmittelpunkt innerhalb der Grafschaft Holstein-Pinneberg, die ihren Namen von der Burg ableitete.
Nach dem Aussterben der Schauenburger Linie im Jahr 1640 fiel das Gebiet an Dänemark und blieb bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 unter dänischer Oberhoheit. Diese Zeit war von einer allmählichen wirtschaftlichen Entwicklung geprägt, aber auch von Rückschlägen durch Kriege und Brände. Die Burg, einst Symbol der Herrschaft, wurde im 18. Jahrhundert schließlich abgetragen.
Im 19. Jahrhundert setzte mit der Industrialisierung auch in Pinneberg eine Phase des Aufschwungs ein. Die gute Lage in der Nähe Hamburgs förderte Handel und Handwerk, und die Stadt wurde zunehmend zu einem beliebten Wohnort für Menschen, die in der Metropole arbeiteten. Im Jahr 1875 erhielt Pinneberg schließlich die Stadtrechte – ein entscheidender Schritt in der Entwicklung zur modernen Kommune.
Im 20. Jahrhundert veränderte sich Pinneberg stark. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung deutlich, und in den 1920er-Jahren wurden umliegende Siedlungen wie Thesdorf eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt einen raschen Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen, was zu einer starken Expansion führte. In dieser Zeit entstanden neue Wohngebiete, Schulen und Infrastrukturen, die das Stadtbild nachhaltig prägten.
In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich Pinneberg zu einer modernen Mittelstadt im Grünen, die eng mit der Metropolregion Hamburg verflochten ist. Historische Gebäude wie die Drostei – ein barockes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert – erinnern bis heute an die kulturelle Blüte früherer Zeiten.
Heute steht Pinneberg für eine Verbindung aus Geschichte und Gegenwart: Die Stadt bewahrt ihr historisches Erbe, investiert in Kultur und Stadtentwicklung und hat im Jahr 2025 ihr 150-jähriges Stadtjubiläum gefeiert – ein Anlass, die reiche Vergangenheit zu würdigen und den Blick zugleich in eine zukunftsorientierte, lebenswerte Zukunft zu richten.