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Über den Friedhof

Der städtische Park- und Waldfriedhof verfügt über eine Kapelle für bis zu 120 Trauergäste mit einer Orgel aus dem Jahre 1962. Auf einer Größe von 15 Hektar befinden sich ungefähr 9.000 Grabstellen.

Durch seinen Waldcharakter und damit als Lebensraum der Flora und Fauna zeichnet er sich besonders aus. Bei Spaziergängern und Naturbeobachtern ist der städtische Friedhof sehr beliebt.

Der Stadtfriedhof Pinneberg von 1939 bis heute

Die Genehmigung zur Errichtung eines Friedhofes erhielt die Stadt Pinneberg am 20. November 1939 vom Regierungspräsidenten in Schleswig. Die erste Beisetzung fand am 9. August 1942 statt. Zunächst wurde eine alte Baracke als Kapelle genutzt.

Die Gemeindevertreter beschlossen am 24. März 1947 die Planung einer Friedhofskapelle. Dieses Vorhaben wurde als Wettbewerb ausgeschrieben. Ende 1947 stand der Gewinner dieses Wettbewerbs fest. Es war der Pinneberger Architekt Klaus Groth. Sein Grab befindet sich in der Nähe der Kapelle auf dem Stadtfriedhof. Nach einer durch viele Unwegsamkeiten und auch damals schon herrschender Geldknappheit geprägten Bauzeit wurde am 23. März 1957 die neue Friedhofskapelle eingeweiht. Sie bietet Platz für ca. 120 Trauergäste. 
Die vordere Stirnwand der Trauerhalle ziert eine vom Künstlerehepaar Heine-Everding geschaffene keramische Plastik mit dem Symbol „Saat und Ernte“. Die im Jahr 1962 eingebaute Orgel besteht aus 676 Pfeifen, davon 30 aus Mahagoni, der Rest aus Zinnlegierung. Die größte Pfeife misst stolze 2,50 m.

Noch während des Krieges wurde das sogenannte Soldatenfeld angelegt. Hier fanden 167 Angehörige aller Truppenteile, auch Angehörige ausländischer Truppen, ihre letzte Ruhe. Dieses Ruherecht ist unauflöslich, d. h., es besteht ewig. Dieses Feld wurde mehrmals umgestaltet. Zuerst gab es Holzkreuze, dann Jura-Marmor und seit 1993 Grabmale aus portugiesischem Granit, die gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähiger sind.

Im Feld für die Opfer von Zwangs- und Gewaltherrschaft wurden Fremdarbeiter und ihre z. T. in Deutschland geborenen Kinder beigesetzt. 34 Personen fanden hier ihre ewige Ruhe. Auch dieses Feld wurde mehrfach umgestaltet, zuletzt 2017.

Heute präsentiert sich der Stadtfriedhof Pinneberg als ansprechender Waldfriedhof. Durch die Naturliebe der für den Friedhof zuständigen Mitarbeiter der Stadt Pinneberg, sowohl früher als auch heute, ist ein Ort der stillen Einkehr und Hoffnung im Einklang mit der Natur entstanden. Die Grabesstille wird wohltuend durch die Klänge der Natur unterbrochen. Viele Besucher schätzen den Friedhof als Spaziergänger und Naturbeobachter.

Der Stadtfriedhof ist Bestattungsplatz für alle Bürger Pinnebergs, gleich welchen Glaubens oder konfessionslos. Hier findet jeder „seinen“ würdigen Platz. Durch die neuen Grabformen ist es möglich, einen persönlichen Platz zur Trauerbewältigung zu haben, ohne die häufig belastende Grabpflege selbst ausführen zu müssen.